Bioland Imkern - was Uns ausmacht.

Wegen des großen Flugradius der Bienen, ist nicht zu erwarten, dass sie in jedem Fall nur oder überwiegend ökologisch bewirtschaftete Flächen anfliegen.

Was ist also der Unterschied zur konventionellen Imkerei?

 

Bioland-Mitglieder haben strenge Richtlinien, in denen sie die Maßnahmen festlegen, zu deren Einhaltung sich Imker und Landwirte verpflichten.

Hauptpunkte für die Bioland-Imkerei und die Art, wie wir die Vorgaben umsetzen sind nachfolgend dargestellt.

 

Beuten (Bienenwohnungen) aus heimischem Holz:

Die Beuten müssen aus natürlichen Materialien wie Stroh, Lehm oder Holz bestehen. Chemisch-synthetische Anstriche sind ausgeschlossen. In der Praxis wird grundsätzlich eine Vollholzbeute verwendet. Nur Kleinteile wie der Deckel oder Futtertaschen müssen nicht aus Vollholz sein. In der konventionellen Imkerei sind z.B. auch Beuten aus Styropor erlaubt.

Wir bauen unsere Beuten aus dem Holz der Weymutskiefer komplett selbst. Dieses Kiefernholz ist witterungsbeständig und dabei vergleichsweise leicht. Wir beziehen die Bretter vom Sägewerk aus unserem Dorf direkt ums Eck. Unsere Beuten werden mit Naturfarben auf Leinölbasis gestrichen. Die bunten Farben der Kisten entstehen durch die Beimischung von natürlichen Pigmenten.

 

Eigener Wachskreislauf:

Mittelwände und Anfangsstreifen müssen aus Bioland-Wachs hergestellt werden. Bienenwachs darf nicht in Berührung mit chemisch-synthetischen Mitteln kommen oder derartige Rückstände aufweisen. Naturwabenbau muss auf mehreren Waben ermöglicht werden.

Nur das ganz frische, unbebrütete, helle Bienenwachs, welches beim Entdeckeln der Waben während des Honigschleuderns anfällt, kommt wieder in unseren eigenen Wachskreislauf. Alles andere Wachs wird eingeschmolzen, um zu Kerzen verarbeitet oder für Kosmetik und andere Verwendungen im Block verkauft zu werden.

Honig wird nur von unbebrüteten Waben geschleudert. Hätten die Bienen in den Waben schon Brut herangezogen, wären die Zellen mit einem feinen Kokon ausgekleidet. Würde darin Honig gelagert, könnte der Honig nicht im notwendigen Kontakt zum aromatischen Bienenwachs reifen. Ein kleines, aber feines Detail für sauberen, schmackhaften Honig.

 

Ausschließlich Bio-Futter:

Die Winterfütterung erfolgt mit Bioland-Zucker oder Bioland-Flüssigfutter. Die Trachtlückenfütterung ist nur mit Bioland-Honig zulässig.

Da wir einen Großteil des Wintervorrats der Bienen in Form von Honig aus den Völkern entnehmen, muss dieser zum Teil ersetzt werden. Wir füttern unseren Bienen im Sommer nach der letzten Honigernte Zuckerwasser aus deutschem Bioland-Rübenzucker. Zusätzlich lassen wir jedem Volk einen Teil seines Honigs mit den für die Bienengesundheit wichtigen Inhaltsstoffen. So legen die Bienen im August/September genug Vorräte an um den Winter gut zu überstehen.

 

Bienengesundheit ohne chemotherapeutische Medikamente:

Der Einsatz von chemotherapeutischen Medikamenten ist verboten. Zur Bekämpfung der Varroa-Milbe, dem Hauptparasit der Biene, ist der Einsatz von Milch-, Ameisen- und Oxalsäure und Thymol zugelassen.

Diese Organischen Säuren kennen wir natürlicherweise z.B. auch aus Spinat oder Rhabarber

Wir setzten in unserem Betrieb immer mehr auf biotechnische und biophysikalische Methoden, um auch die Menge der organischen Säuren und damit die Belastung für die Bienenvölker auf ein Minimum zu reduzieren.

Das Flügelstutzen der Königinnen, um das Wegfliegen beim Schwärmen zu verhindern, ist nicht zugelassen.

 

Wandern mit den Bienen/ Standortwahl:

Das gezielte Anwandern von konventionellen Intensivobstkulturen ist nicht gestattet, da dort in hohem Umfang Pestizide ausgebracht werden. Wenn der Aufstellungsort ein landwirtschaftlich genutztes Feld ist, muss dieses ökologisch bewirtschaftet sein. Der Standort ist so zu wählen, dass aus einem Umkreis von 3 km um den Bienenstock keine nennenswerte Beeinträchtigung der Bienenprodukte durch Verschmutzungsquellen zu erwarten ist. Die Standorte und die Bewegung der Völker ist über das Jahr in einem Bestandsbuch zu dokumentieren.

Schon aus eigenem Interesse setzten wir bei der Standortwahl auf ein bestmögliches Umfeld in unmittelbarer Näher der Bienenvölkern wie z.B. die Nähe von Naturschutzgebieten. Im Frühjahr sind wir auf die Mithilfe der Landwirte angewiesen, die die Felder in der Nähe der Standplätze bewirtschaften. Es muss sicher gestellt sein, dass in dieser Zeit keine Insektizide z.B. in die Rapsblüte gespritzt werden. Im Gegenzug helfen unsere Bienen mit ihrer Bestäubungsleistung zu gesichertem Ertrag.

Ansonsten bewegen sich unsere Bienenvölker meist in naturnah bewirtschafteten Regionen wie z.B. Robinien-, Linden-, Edelkastanien-, sowie Fichten- und Tannenwäldern. Blühten wie der Weißklee auf Weiden, oder die Kornblume als „Beikraut“ in Getreidefeldern sind wichtige Trachtpflanzen. Wir setzten, im Vergleich zu anderen Erwerbsimkereien, auf eher kleine Standplätze von meist 16 bis 20 Bienenvölkern.

Bei zunehmend großflächiger Landwirtschaft, liegen viele der wertvollen Trachtpflanzen außerhalb des Flugradius von fünf Kilometern um die Bienenvölker. Nach verblühen des Rapses wandern wir deshalb gezielt verschiedene Trachtgebiete in ganz Deutschland an, um Sortenhonige zu ernten. Dazu werden die Bienenvölker abends, wenn die Bienen nicht mehr fliegen, auf den Anhänger gehoben. In der Ruhezeit der Bienen, den kühlen Nachtstunden. sind wir mit den Völkern unterwegs und bis zur Morgendämmerung stehen die Völker schon an Ihrem neuen Standplatz. Bereits nach einer Orientierungszeit von nur 15 Minuten kann man die ersten Bienen mit Pollenhöschen und vollem Honigmagen zurückkehren sehen.

Wandern trägt zur Gesunderhaltung der Bienenvölker bei, da die Tiere so immer einen reich gedeckten Tisch an Nektar und Pollen vorfinden.

Wir wandern nie mit all unseren Völkern. Es bleiben genügend Bienenstöcke in der Heimat, um regionale Blüten-, Wald- und Sommerhonige zu sammeln. Unsere Bienen tragen zur Bestäubung, und damit Erhalt, der regionalen Flora und Fauna bei.

Meist werden die Mühen des Wanderns durch eine schöne Ernte belohnt, es sei denn, die Natur macht uns einen Strich durch die Rechnung. Kälte, Regen, Trockenheit können gute Trachtaussichten zu Nichte machen und wir fahren mit leeren Honigräumen wieder nach Hause.

 

Honig von höchster Qualität durch schonende Gewinnung und Verarbeitung:

Nur im Bienenstock ausgereifter Honig darf entnommen werden. Waben, die der Honiggewinnung dienen, dürfen keine Brut enthalten.

Eine Erwärmung des Honigs muss so schonend wie möglich erfolgen. Er darf nicht über 40 °C erhitzt werden.

Schon die Honigverordnung setzt recht strenge Regeln. Unter dem Bioland- Siegel bestehen nochmals höhere Ansprüche an den HMF-, Enzym- und Wassergehalt im Honig.

Jede einzelne Honigwabe wird von uns schonend von Hand entdeckelt und in die Honigschleuder gestellt. Wir achten dabei auf sauberes Arbeiten und lassen dem Honig Zeit, um unser Produkt so von den letzten Wachsresten zu klären. Jedes Glas wird einzeln abgefüllt und etikettiert. So steckt in jedem Glas Honig ein Stück unserer Faszination für die Bienen.

 

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser:

Um die Einhaltung der ökologischen Betriebsweise nach den Bioland-Richtlinien sowie der EU-Ökoverordnung zu gewährleisten, werden wir mindestens jährlich von einer staatlich beauftragten Öko-Kontrollstelle vor Ort kontrolliert. Dabei werden Honig und Wachsproben genommen und auf Anwendung unerlaubter Mittel untersucht. Aber auch Aufzeichnungen über die Bewegung und Bewirtschaftung der Völker, den Zu- und Verkauf von Honig, die Einhaltung der grundlegenden Standortvorschriften und vieles mehr müssen richtig, nachvollziehbar und schlüssig dokumentiert sein, was ebenfalls überprüft wird. Oft dauert solch eine Kontrolle mehrere Stunden bis alles bis ins Detail nachvollzogen und dargestellt ist.

Wir tun das, damit Sie als Verbraucher sicher gehen können, dass in jedem Glas Honig steckt was wir versprochen haben.

 



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